Web-Anwendung manuell auf dem Webspace installieren - Anleitung

Geschrieben von: Sven
Veröffentlicht am: 26.04.2018, 14:29 Uhr

In vielen Fällen bieten die Webhosting Anbieter Möglichkeiten an, Web-Anwendungen wie Wordpress oder Joomla mit nur wenigen Klicks auf dem Webspace zu installieren. Allerdings kann es passieren, dass in Ihrem Tarif die gewünschte Software nicht auf diesem Weg installiert werden kann oder die Web-App in einer falschen Version vorliegt, von der aus nicht auf die neuste Version aktualisiert werden kann etc.. In dieser Anleitung erfahren Sie, wie Sie grundlegend Ihre Web-Applikation manuell installieren und an welchen Hebeln Sie stellen können, wenn die Konfiguration des Webservers nicht ausreichend auf Ihre Anwendung abgestimmt wurde. Wenn Sie lieber selbst die Kontrolle über Ihre Installationen behalten, sollten Sie eine manuelle Installation der gewünschten Software ohnehin vorziehen.

Am häufigsten wird von den Anbietern ein Apache Webserver eingesetzt, darum wird hier in den folgenden Zeilen davon ausgegangen, dass auch bei Ihrem Tarif ein Apache Webserver zum Einsatz kommt. Alle Hinweise zur Konfiguration, die den Server betreffen, basieren also auf dieser Annahme.

Probieren Sie mehrere Applikationen aus, um herauszufinden, welche Software am besten zu Ihren Bedürfnissen passt, manchmal ist es auch einfach nur Geschmackssache. Das meist genutzte CMS (Content Management System) bzw. Blogsoftware ist Wordpress, darum werden die Beispiele anhand von Wordpress verdeutlicht.

Mögliche Web-Anwendungen zum herunterladen und installieren

Die nachfolgenden und viele weitere Web-Programme können nach dem unten gezeigten Schema installiert werden. Die hier aufgeführten Applikationen sind alle mit einem Apache Webserver und einer MySQL oder MariaDB lauffähig. Viele Anwendungen unterstützen aber auch zusätzlich andere Webserver und Datenbanken und funktionieren mit verschiedenen PHP-Versionen. Beachten Sie auch die Anforderungen der jeweiligen Applikation, im Zweifel kommt es auf den Versuch an, ob die gewünschte Software bei Ihnen läuft. Wenn Sie noch auf der Suche nach einem geeigneten Webhosting Paket sind, kann Ihnen der Webhosting Vergleich weiterhelfen.

CMS Software für die Erstellung von Websites und Blogs

Joomla: Ist ein sehr umfangreiches CMS mit einer ausreichenden Menge an Erweiterungen. Sie können damit nach einiger Einarbeitungsphase nahezu jedes Webseiten Projekt umsetzen. || Ca. 8.000 Erweiterungen

Zur Download-Seite von Joomla

Wordpress: Diese Software wird von den meisten Bloggern und auch anderen Website Betreibern eingesetzt. Es ist die perfekte Software zum Bloggen. || Ca. 52.000 Erweiterungen

Zur Download-Seite von Wordpress

Drupal: Ist ein CMS mit der Fokussierung auf Communitys || Ca. 40.000 Erweiterungen

Zur Download-Seite von Drupal

Grav: Verfolgt einen komplett anderen Ansatz, als Joomla, Wordpress oder Drupal und besticht mit seinen geringen Anforderungen an das System. Die Software benötigt zwar PHP aber keine Datenbank. || Ca. 250 Erweiterungen

Zur Download-Seite von Grav

Wiki Software

MediaWiki: Bietet Ihnen die Möglichkeit ein Wiki zu erstellen, ähnlich wie Wikipedia.

Zur Download-Seite von MediaWiki

Bilder Software

Piwigo: Ist eine Online Fotogalerie, so können Sie einzelne Fotos und Alben mit anderen teilen.

Zur Download-Seite von Piwigo

Software für Clouds

Nextcloud: Ist ein OwnCloud Fork, der von dem ursprünglichen Gründer von OwnCloud geführt wird. Sie können mit dieser Software eine eigene Cloud erstellen.

Zur Download-Seite von Nextcloud

Statistik Software

Matomo (ehem. Piwik): Ist eine umfangreiche Statistik Software, ähnlich wie Google Analytics. Allerdings sind Sie hier nicht gezwungen, die Daten einem amerikanischen Konzern anzuvertrauen.

Zur Download-Seite von Matomo

Diese und viele weitere Applikationen können nach dem folgenden Schema installiert werden.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Software auf dem Webspace zu installieren, allerdings können manche Methoden nur unter speziellen Umständen angewendet werden. Aus diesem Grunde wird hier in der Anleitung die FTP-Variante genutzt, da dies i. d. R. immer funktioniert.

Die zur Installation nötigen Schritte im Überblick:

Schritt 1: Gewünschte Software aus dem Internet laden und entpacken

Als erstes laden Sie sich die gewünschte Software aus dem Internet, beispielsweise eine der oben aufgeführten Applikationen. Die Beispielinstallation wird anhand von Wordpress durchgeführt. Meist liegt das Programm als zip- oder tar.gz-Archiv oder anderen Archiv-Formaten vor, im Falle von Wordpress werden beide genannten Formate angeboten. Grundlegend ist aber egal, welche Datei Sie herunterladen, solange Ihr Packprogramm das Archiv entpacken kann.

Deutsche Wordpress Website

Klicken Sie nun auf den Herunterladen-Button bzw. den Download-Link.

Nachdem die Datei erfolgreich heruntergeladen wurde, müssen Sie diese nun mit einem Packprogramm entpacken. Fall Sie auf Ihrem Computer noch kein entsprechendes Programm zur Verfügung haben, müssen Sie dies zuerst herunterladen und installieren. Für Windows empfehlenswert sind z. B. WinRAR und 7-Zip.

Fall Sie sich für WinRAR entscheiden sollten, laden Sie die deutsche Version (weiter unten auf der Download-Seite) unter dem Punkt „Localized WinRAR versions“. Achten Sie darauf, dass Sie keine Beta Version laden.

Um das Archiv zu entpacken gibt es mehrere Möglichkeiten. Am einfachsten ist es über das Kontextmenü, welches nach einem Rechtsklick auf das Archiv erscheint, klicken Sie einfach auf „hier entpacken“ oder ähnlich. Hier im Beispiel wurde Linux Mint verwendet, vom Prinzip her funktioniert dies unter Windows identisch. Ansonsten üben Sie einen Doppelklick auf das Archiv aus und entpacken die Dateien über das entsprechende Benutzerinterface an einen beliebigen Ort.

Archiv entpacken

In dem Ordner „wordpress“ finden Sie nun die losen Dateien und Ordner, die Sie im nächsten Schritt 1:1 auf Ihren Webspace kopieren müssen.

Entpackte Dateien aus dem Archiv

Schritt 2: Dateien auf den Webspace übertragen

Nun geht es darum, die Dateien möglichst sicher auf den Webspace zu übertragen. So melden Sie sich über den FileZilla Client an Ihrem Webserver an.

Wenn Sie sich erfolgreich per FTP mit Ihrem Server verbunden haben, sollten Sie einen Ordner vorfinden, der meist „html“ oder „htdocs“ heißt. Dieser Ordner ist in der Regel das Hauptverzeichnis für Ihre Webinhalte.

HTML Verzeichnis öffnen

Öffnen Sie nun den HTML-Ordner und erstellen hier einen neuen Ordner für Ihre Web-Applikation. In diesem Fall wurde der Ordner „wordpress“ genannt, Sie können den Ordner aber auch anders nennen. Benennen Sie das Verzeichnis so, dass Sie ihn später möglichst leicht wiederfinden und zuordnen können. Um eventuellen Problemen aus dem Wege zu gehen, empfiehlt es sich, den Ordner in Kleinschrift zu benennen und statt Leerzeichen lieber Minus-Zeichen zu verwenden „-“. Wenn künftig vom Hauptverzeichnis Ihres CMS bzw. Ihrer Website, Domain oder Software gesprochen wird, ist Ihr hier erstelltes Verzeichnis gemeint, denn dies bietet später den Einstiegspunkt für Ihre Domain.

Verzeichnis auf Server erstellen (Tipp: Rechtsklick)

Navigieren Sie nun auf der linken Seite (lokal) in den Ordner, in den Sie das Archiv entpackt haben, welches Sie zuvor heruntergeladen haben. Auf der rechten Seite (Server) öffnen Sie den eben neu erstellten Ordner im /html-Verzeichnis (hier „wordpress). Markieren Sie nun alle Dateien auf der linken Seite (STRG+A) und ziehen Sie diese mit der Maus auf die andere Seite.

Daten hochladen

Das Übertragen kann nun eine Weile dauern.

Schritt 3: Datenbank erstellen

Wordpress und die meisten anderen Web-Programme benötigen zwingend Zugriff auf eine Datenbank. Richten Sie für Ihre Applikation am besten eine separate Datenbank ein, wenn verfügbar.

Im Normalfall bietet Ihnen Ihr Anbieter über das Kundencenter die Möglichkeit, eine Datenbank hinzuzufügen, fragen Sie ansonsten Ihren Anbieter.

Zur Veranschaulichung zeige ich Ihnen hier, wie dies bei den Webhosting Paketen von Alfahosting funktioniert.

Begeben Sie sich als erstes auf den Punkt „Zugänge“, dort ist jetzt zuerst der Confixx-Adminbereich interessant, klicken Sie also auf den Knopf „Jetzt in Confixx einloggen“.

Zugänge

Im Menü von Confixx finden Sie den Punkt „MySQL“, wenn Sie diesen anklicken, sehen Sie Ihre bereits erstellten Datenbanken. Im Bereich darüber können Sie auch eine neue Datenbank erstellen, dazu reicht der Klick auf den Knopf „Erstellen“ aus. Wenn wie hier die Möglichkeit für einen Kommentar angeboten wird, ist es zu empfehlen, einen Hinweis in das Kommentarfeld zu schreiben, denn so können Sie ohne großen Aufwand auch nach längerer Zeit noch erkennen, zu welchem Projekt welche Datenbank gehört.

MySQL Datenbank anlegen

Notieren Sie sich für später (Schritt 6) am besten den genauen Datenbanknamen (bei Alfahosting im Format „usr_webxxx_x“), den Benutzernamen und das Passwort (bei Alfahosting jeweils unter dem Punkt Zugänge (obere Abbildung) zu finden). Bei Alfahosting wird für alle Datenbanken ein gemeinsames Passwort verwendet, bei manchen Anbietern kann aber auch für jede einzelne Datenbank ein eigenes Passwort festgelegt werden.

Tipp: Sollten Sie selbst ein Passwort für die Datenbanken festlegen wollen oder müssen, verzichten Sie dabei dringend auf Sonderzeichen, denn dabei kann es später Probleme geben, die man ggf. nicht sofort zuordnen kann. Verwenden Sie hier lediglich Kleinbuchstaben, Großbuchstaben und Zahlen.

Schritt 4: Domain oder Subdomain auf den App-Ordner weiterleiten

In diesem Schritt geht es nun darum, die gewünschte Domain auf das Verzeichnis weiterzuleiten, in das Sie das Web-Programm (hier Wordpress) hochgeladen haben. Je nach Anbieter funktioniert das etwas anders, häufig werden neue Domains und auch Subdomains nach der Erstellung immer zuerst auf das Hauptverzeichnis für Webinhalte (hier ist es das Verzeichnis „html“) geleitet. Wenn Sie eine Subdomain erstellen möchten, können Sie bei Alfahosting direkt den Zielordner angeben.

Beispiel Subdomain erstellen: Subdomain = „test“, Domain = „ihre-domain.tld“, Ziel =“/testordner“ ergibt die Adresse test.ihre-domain.tld, die bei einem Aufruf im Browser die Inhalte aus dem Ordner „…/html/testordner“ aufruft.

Wenn Ihre Adresse bereits unten in der Liste vorhanden ist, aber noch auf das Hauptverzeichnis zeigt, klicken Sie hier auf „Ändern“.

Domain Übersicht

Leiten Sie die Domain nun auf Ihren vorhin erstellten Ordner weiter, in dem auch Ihre Webanwendung liegt. In diesem Beispiel wäre der anzugebene Pfad nun „/wordpress“, weitergeleitet wird also auf den Ordner „wordpress“, der zuvor im Ordner „html“ erstellt wurde. Wenn Sie hier nur „/“ angeben, zeigt die Domain auf den HTML-Ordner.

Domain auf das Verzeichnis weiterleiten

Wenn Sie die Einstellung nun übernehmen, kann es einen Moment dauern, bis das System des Anbieters die Informationen übernommen hat und die richtigen Inhalte erreichbar sind, die Dauer kann je nach Anbieter sehr unterschiedlich sein. Selbes gilt auch bei der Erstellung einer Subdomain.

Führen Sie diesen Schritt sowohl auf die www-Variante als auch auf die nicht-www-Variante Ihrer Domain aus, leiten Sie also beide Varianten auf den Ordner mit Ihrer App weiter. Bei manchen Anbietern wird nur eine Variante aufgeführt, dort werden dann i. d. R. automatisch beide Varianten weitergeleitet.

Später (nach der Installation Ihrer Anwendung) leiten Sie dann per .htaccess Datei die ungewünschte auf die gewünschte Variante um (Zur Anleitung).

Schritt 4.1: SSL Zertifikat (empfohlen – optional)

Damit alle Daten verschlüsselt vom Browser zum Webserver und umgekehrt übertragen werden können, benötigen Sie ein SSL-Zertifikat. Bei vielen Anbietern ist zumindest ein Zertifikat für eine einzelne Domain inklusive, manche bieten auch für eine kleine einmalige Pauschale oder generell kostenlos Zertifikate von Let‘s Encrypt an, mit denen Sie die Übertragungen Ihrer Seite verschlüsseln können. Falls Ihr Anbieter nicht ausreichend kostenlose Zertifikate anbietet, aber externe Zertifikate zulässt, können Sie manuell selbst ein Let‘s Encrypt Zertifikat beantragen und bei Ihrem Webhoster einliefern. Dies ist zwar relativ umständlich, kann aber Geld sparen.

Natürlich kann man ein SSL-Zertifikat auch zu einem späteren Zeitpunkt einpflegen, doch so können Sie bereits Ihre Eingaben bei der Installation Ihrer Web-Applikation vor unerwünschten Blicken schützen.

Nachdem Sie ein Zertifikat für Ihre Domain beantragt und ggf. eingeliefert haben, müssen Sie das Zertifikat bei manchen Anbietern noch selbst aktivieren. Bei der von Alfahosting verwendeten Confixx-Oberfläche funktioniert das, wie unter Schritt 4 auf den Abbildungen zu sehen, indem Sie die Checkbox bei „SSL“ einhaken. Ab jetzt lässt sich die entsprechende Domain auch per https:// aufrufen, jedoch nicht statt http:// sondern zusätzlich. Hinweis: Setzen Sie den Haken bei einer Domain, für die Sie kein Zertifikat beantragt haben, erhalten Sie später eine unschöne Warnmeldung im Browser.

Über die Confixx Oberfläche haben Sie sogar noch die Möglichkeit, alle http:// Anfragen automatisch an https:// weiterzuleiten, setzen Sie dazu den Haken bei „http:// → https://“. Wenn es bei Ihrem Anbieter diese oder eine ähnliche Funktion nicht gibt, müssen Sie später (i. d. R. nach der Installation) über die „.htaccess“ Datei entsprechende Regeln einfügen. Dies funktioniert allerdings nur, wenn Sie rewrites nutzen können (Apache Modul mod_rewrite). Für die sichere Installation Ihrer Software ist es kein Problem, wenn die Umleitung zu diesem Zeitpunkt noch nicht funktioniert, denn der für die Datensicherheit wichtige verschlüsselte Aufruf per https sollte ja bereits mit der direkten Eingabe im Browser funktionieren.

So können Sie die Aufrufe über http auf die https-Variante Ihrer Website umleiten. In dem hier verlinkten Beitrag wird gezeigt, wie dies unter Joomla funktioniert, die dort genannte 2. Möglichkeit funktioniert aber auch bei anderen Webanwendungen.

Wenn Ihr Webhosting Anbieter keine Möglichkeit bietet, URLs umzuschreiben bzw. umzuleiten, bieten manche Web-Programme im Administrationsbereich (bei Wordpress als Erweiterung) eine Möglichkeit, SSL zu erzwingen. Doch bedenken Sie, dass diese Variante nur im Notfall anzuwenden ist, es ist besser die Umleitung über den Webserver (via .htaccess) zu veranlassen. Denn Ihre Webanwendung wird dies sehr wahrscheinlich über ein PHP-Script oder ähnlich lösen.

Schritt 5: Domain aufrufen

Wenn Sie wie in Schritt 4.1 erläutert das SSL-Zertifikat für Ihre Domain beantragt und bereits aktiviert haben, rufen Sie nun Ihre Website direkt mit „https://www.ihre-domain.tld“ statt „http://www.ihre-domain.tld“ in Ihrem Browser auf, damit alle Ihre Eingaben verschlüsselt übertragen werden. Eine verschlüsselte Verbindung erkennen Sie an dem grünen Schloss in der Adresszeile Ihres Web-Browsers.

Der Aufruf Ihrer Domain startet direkt die Installation Ihrer Web-Software, in diesem Falle Wordpress.

Wenn Sie sich erst zu einem späteren Zeitpunkt um ein SSL-Zertifikat bemühen möchten und die Installation zuerst unverschlüsselt durchführen, denken Sie daran, dass all Ihre Angaben, die Sie bei der Installation machen von einem potentiellen Angreifer gesehen werden können. Sobald Sie ein SSL-Zertifikat erfolgreich für Ihre Domain eingerichtet haben, ändern Sie alle bis dahin über den Browser vergebenen Passwörter für Ihre Anwendung. Wenn es ohne große Ausfallzeiten möglich ist, ändern Sie auch das Datenbank Passwort, dies haben Sie wahrscheinlich bei Ihrer Installation ebenfalls angegeben.

Schritt 6: Installationsroutine durchlaufen

Nachdem Sie Ihre Domain aufgerufen haben, startet die Installation Ihrer Web-Software automatisch. In diesem Fall die Installation von Wordpress. Klicken Sie nun auf den Button „Los geht‘s!“.

Wordpress Installation beginnen

Hier müssen Sie die Angaben zu der Datenbank machen, die Sie im Schritt 3 erstellt und sich ggf. alle nötigen Informationen notiert haben.

Angaben zur Datenbank eingeben

Ab jetzt kann Wordpress Daten in die Datenbank schreiben. Klicken Sie auf den Button „Installation durchführen“, um fortzufahren.

An dieser Stelle werden weitere Daten abgefragt. Diesmal geht es um die Daten zur Website und Ihren Administrator-Account Ihrer Wordpress Installation. Diese Informationen können Sie bis auf den Benutzernamen auch später noch ändern.

Zu Beginn wird Ihnen gleich ein automatisch generiertes Passwort vorgeschlagen, dies können Sie annehmen und sich notieren oder alternativ ein eigenes möglichst sicheres Passwort vergeben. Das unten im Screenshot sichtbare Passwort soll nur verdeutlichen, dass die Erkennung, ob ein Passwort sicher oder unsicher ist, von Wordpress nicht gut funktioniert. Das dort zu sehende Passwort ist ziemlich unsicher. Verwenden Sie hier und auch bei anderen Web-Applikationen möglichst keine Wörter, die in einem Wörterbuch stehen, nutzen Sie Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen und möglichst lange Passwörter um eine hohe Sicherheit zu erreichen.

Wie im nächsten Schritt (Schritt 7) behandelt, macht es oft Sinn, den Suchmaschinen in der ersten Zeit den Zugriff nicht zu erlauben, setzen Sie den Haken bei dem Punkt „Suchmaschinen davon abhalten, diese Website zu indexieren“. Bei Wordpress werden dadurch (solange aktiv) auch weitere Funktionen deaktiviert, mehr Informationen finden Sie im Administrationsbereich Ihrer Wordpress Installation. Sobald Sie gefunden werden möchten, ändern Sie die Einstellung über den Administratorbereich.

Website & Benutzerinfos angeben

Nachdem Sie auf den Knopf „Wordpress installieren“ geklickt haben, erhalten Sie einen kurzen Augenblick später schon die Erfolgsmeldung (hoffentlich ;)).

Installation erfolgreich abgeschlossen

Wenn Sie auf den Button „Anmelden“ klicken, kommen Sie zu der Anmeldeseite Ihrer Seite. Melden Sie sich hier mit Ihrem eben angelegten Account an.

Anmeldemaske - Der erste Login

Nun erscheint das Dashboard des Administrationsbereiches Ihrer Wordpress Installation, das sogenannte Backend. Hierüber können Sie Ihre Wordpress Website verwalten und erweitern.

Backend von Wordpress

Wenn Sie in das Frontend (Besucherbereich) wechseln möchten, klicken Sie oben links auf den von Ihnen vergebenen Website Namen, neben dem Haussymbol.

Nun sehen Sie die Standardoptik und die Beispielinhalte. Sie können nun grundlegend mit der Arbeit beginnen.

Frontend von Wordpress

Ihr Frontend können Sie nun immer über Ihre Domain erreichen „http(s)://www.ihre-domain.tld“, Ihr Backend erreichen Sie unter „http(s)://www.ihre-domain.tld/wp-login.php“ oder wenn Rewrites funktionieren auch mit „admin“ oder „wp-admin“ statt „wp-login.php“. Nach diesem bzw. einem sehr ähnlichem Schema funktioniert dies auch bei anderen Applikationen. Achten Sie genau darauf, wo Sie zu Beginn hingeleitet werden, notieren Sie sich notfalls diese Informationen (URLs).

Sollte Ihnen Ihr CMS bzw. Ihre PHP-Anwendung einen Hinweis geben, dass eine oder mehrere PHP-Einstellungen falsch oder nicht optimal eingestellt sind, finden Sie hinter dem folgenden Link Informationen, wie Sie die PHP-Einstellungen entsprechend ändern können.

Schritt 7: Verzeichnis vor Suchmaschinen schützen (optional)

Das klingt jetzt erstmal etwas suspekt die Suchmaschinen aussperren zu wollen, denn gerade wer eine Website erstellt, wünscht sich ja, dass die Suchmaschinen kommen und die Inhalte aufnehmen, damit diese von den Besuchern gefunden werden können. Am Anfang macht es aber durchaus Sinn den Suchmaschinen den Zugang zu verbieten, um beispielsweise zu verhindern, dass Beispielinhalte etc. in die Suche aufgenommen werden oder auch, wenn Sie noch an der Struktur der Website hin und her probieren. Um zu verhindern, dass Suchmaschinen ungewollt Seiten crawlen (durchsuchen) und indexieren (in die Suche aufnehmen) gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum einen können Sie per robots.txt Regeln aufstellen, wie sich die Suchmaschinen verhalten sollen, zum anderen können Sie das Verzeichnis einfach komplett mit einem Passwort schützen, damit halten Sie dann alle ab, die die Seite aufrufen wollen. Beispielsweise bei Wordpress wird dieser Schritt bereits bei der Installation ausgeführt, wie oben im Schritt 6 zu sehen.

Je nach verwendeter Web-Software, kann eine der beiden Möglichkeiten evtl. bereits sinnvoll nach dem 3. Schritt dieser Anleitung durchgeführt werden. Das würde eine ungewollte Indexierung noch besser ausschließen. Da manche Anwendungen während der Installation ggf. Dateien verändern, löschen oder hinzufügen, kann man hier aber keine pauschale Aussage treffen.

Zugang per robots.txt verweigern (empfohlen)

Über die robots.txt können Sie bestimmen, welche Teile die Suchmaschinen von Ihrer Website bzw. Ihrer Web-Applikation durchsuchen dürfen und welche nicht. Allerdings handelt es sich hierbei eher um eine Bitte, so dass hier in diesem Sinne nichts real gesperrt wird. Die großen Suchmaschinen wie Google halten sich aber normalerweise an diese Informationen, die in der robots.txt stehen. Viele Web-Programme enthalten bereits eine robots.txt Datei, in der meistens bereits sinnvolle Regeln für den Normalbetrieb der Anwendung enthalten sind.

Sichern Sie also per FTP zuerst die robots.txt Datei von Ihrer Web-Software, damit Sie diese wieder einspielen können, sobald Sie in den Suchmaschinen gefunden werden wollen. Wenn bereits eine Datei besteht, finden Sie diese i. d. R. im Hauptverzeichnis Ihrer Anwendung.

Um die Suchmaschinen zu bitten, nichts in die Suche aufzunehmen, erstellen Sie eine Datei mit dem Namen „robots.txt“ und öffnen diese mit einem einfachen Texteditor wie den Editor von Windows oder Notepad++ (kein MS Word und auch kein Libre Writer).

Schreiben Sie nun die folgenden beiden Zeilen in diese Datei und speichern diese:

User-agent: *
Disallow: /

Laden Sie die Datei nun mit Hilfe Ihres FTP-Programms in das Hauptverzeichnis Ihrer Website. Weitere Informationen im Umgang mit der robots.txt.

Am Rande: Die robots.txt Datei können Sie auch verwenden, wenn Sie beispielsweise einen bestimmten Bilderordner oder den Administratorbereich Ihrer Anwendung von der Indexierung der Suchmaschinen ausschließen möchten.

Verzeichnisschutz erstellen

Am sichersten können Sie Ihr Projekt vor Suchmaschinenzugriffen schützen, wenn Sie das Verzeichnis vorübergehend komplett mit einem Passwort versehen. Dadurch ist der Zugriff nur noch durch die Angabe eines hierbei festgelegten Benutzernamens und Passwortes möglich. Wenn der Verzeichnisschutz eingerichtet wurde und Sie später Ihre Domain aufrufen, bekommen Sie eine Passwortaufforderung, wie auf der nachfolgenden Abbildung zu sehen.

Passwortaufforderung vom .htaccess Verzeichnisschutz

Bei den meisten Anbietern können Sie über das Interface einen Verzeichnisschutz anlegen. Bei Alfahosting, können Sie den Verzeichnisschutz über die Confixx-Oberfläche durch einen Klick auf „Schützen“ hinter dem gewünschten Ordner einrichten.

Passwortschutz in Confixx

In der Regel wird der Passwortschutz über die Apache Konfigurationsdatei „.htaccess“ in Verbindung mit der .htpasswd Datei durchgeführt, die dazu in dem betreffenden Verzeichnis angelegt werden. Alle darunterliegenden Verzeichnisse sind somit ebenfalls geschützt.

.htaccess u. .htpasswd Dateien

Allerdings kann das Anlegen der .htaccess Datei je nach verwendeter Web-Applikation Probleme bereiten, da viele Anwendungen hier zur Konfiguration ebenfalls eine solche Datei mitführen. Um den Passwortschutz trotzdem für diesen Zweck verwenden zu können, können Sie hier den Verzeichnisschutz manuell einrichten und die ggf. bestehende .htaccess Datei vorübergehend durch die entsprechenden Passagen erweitern.

Um Probleme zu vermeiden, verwenden Sie den Passwortschutz des Anbieters für diesen Zweck nur, wenn Sie (auch nach der Installation) im Hauptverzeichnis Ihrer Anwendung keine Dateien mit diesen Namen finden.

Bei Joomla beispielsweise macht das keine Probleme, dort kann man entsprechend zu einem späteren Zeitpunkt die Programmeigene .htaccess Datei einrichten, denn dort liegt die entsprechende Datei nur abgewandelt vor und wird später bei Bedarf umbenannt.

Nachdem die Seite von anderen gesehen werden soll, entfernen Sie den Verzeichnisschutz wieder.

Am Rande: Der Verzeichnisschutz kann auch dafür verwendet werden, beispielsweise den Administrator-Bereich einer Website besser vor Angreifern zu schützen (je nach Webanwendung sinnvoll).

Kommentare: (0)

Kommentar schreiben:

5000 Zeichen übrig
Hinweise zur Verarbeitung Ihrer Angaben und Widerspruchsrechte finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.