Nextcloud Desktop Client App installieren und Daten synchronisieren

Geschrieben von: Sven
Veröffentlicht am: 12.02.2020, 13:09 Uhr

In diesem Beitrag wird Ihnen Schritt für Schritt gezeigt, wie Sie die Client-Software zur Synchronisierung Ihrer Nextcloud auf Ihrem Windows 10 oder Linux Mint -Computer installieren können. Außerdem wird gezeigt, wie Sie eine Verbindung zu Ihrer Nextcloud-Instanz herstellen und Ihre Cloud über den Client verwenden können.

Wer die Nextcloud Installation auf dem Server erfolgreich abgeschlossen oder ein Benutzerkonto zu einer „fremden“ Nextcloud erhalten hat, kann seine Daten über über den Nextcloud-Client synchronisieren. Das ist besonders interessant, wenn man bestimmte Dateien immer und überall aktuell halten will, beispielsweise, wenn man im Team eine gemeinsame Datenbasis benötigt, aber die Daten auch lokal speichern möchte.

Installation des Nextcloud Clients unter Windows 10

Um die Software installieren zu können, müssen Sie als erstes die Client-Software von der Nextcloud-Seite herunterladen. Führen Sie die Datei anschließend mit einem Doppelklick aus. Jetzt sollten Sie die folgende Maske zu sehen bekommen, in der Sie den Knopf „Weiter“ anklicken, um die Installation zu starten.

Willkommen beim Installationsassistenten für Nextcloud

Wählen Sie in dem nächsten Schritt aus, welche Teile der Software Sie installieren möchten, in der Regel ist der Standard hier in Ordnung. Klicken Sie also auch hier auf „Weiter“.

Nextcloud Installation - Komponenten auswählen

In diesem Schritt können Sie den Pfad wählen, wohin der Client installiert werden soll. Es geht hier noch nicht um die synchronisierten Daten aus der Cloud, sondern lediglich um die Programmdateien des Clients selbst! Klicken Sie nun auf „Installieren“.

Nextcloud Installation - Zielverzeichnis auswählen

Warten Sie, bis die Anwendung vollständig installiert wurde.

Nextcloud Installation - Wird installiert ...

Klicken Sie nun auf „Weiter“.

Nextcloud Installation - Die Installation ist vollständig

Mit dem Klick auf „Fertigstellen“ ist die Installation unter Windows vollständig abgeschlossen. Wenn der Haken bei „Nextcloud ausführen“ eingecheckt bleibt, wird die Maske von dem Verbindungsassistenten geöffnet, wie im übernächsten Schritt zu sehen. Diesen können Sie aber auch über das Desktop-Icon oder über das Windows-Menü öffnen.

Die Installation von Nextcloud wird abgeschlossen 

Installation des Nextcloud Clients unter Linux Mint Cinnamon

Bei einigen Linux Distributionen könnten die Installationspakete für den Nextcloud-Client schon direkt in der Anwendungsverwaltung zur Installation bereitstehen. Für Ubuntu und Ubuntu-basierte Distributionen, wie das hier im Beispiel verwendete Linux Mint steht offiziell ein PPA zur Verfügung. Wenn Sie dieses einbinden und die Paketliste auffrischen, können Sie die Pakete wie unter Linux gewohnt über die Anwendungsverwaltung installieren.

Anleitung: So können Sie das PPA einbinden

Die eigentliche Installation des Nextcloud Clients läuft unter Linux Mint wesentlich einfacher ab, als unter Windows. Doppelklicken Sie einfach den Eintrag „Nextcloud-client“ (rote Markierung) und klicken Sie im Anschluss auf den Button „Installieren“. Nach einem kurzen Moment sollte die Installation bereits abgeschlossen sein und Sie können das Programm über das Menü auswählen und starten. Damit öffnet sich auch hier der nachfolgend abgebildete Verbindungsassistent. Die zu durchlaufenden Schritte sind hier identisch zu Windows.

Anwendungsverwaltung - Linux Mint 18 Cinnamon

Unter Linux bietet es sich an, auch das entsprechende Plugin für Ihren Dateimanager zu installieren. Hier im Beispiel mit Linux Mint Cinnamon, ist das Nemo (grüne Markierung), installieren Sie also zusätzlich „Nextcloud-client-nemo“. Die damit verbundenen zusätzlichen Funktionen werden am Ende dieses Beitrages noch einmal angesprochen.

Nextcloud Server einrichten - Verbindungsassistent

Wenn Sie nun den Nextcloud Client das erste Mal starten, öffnet sich der Verbindungsassistent. Die Schritte in diesem Punkt sind bei Windows und Linux vom Prinzip her identisch. Klicken Sie auf den Button „Anmelden“, um sich bei Ihrem eigenen Nextcloud Server anzumelden.

Nextcloud Verbindungsassistent - Anmelden

Geben Sie nun also die vollständige Serveradresse zu Ihrem Nextcloud-Server ein. Sollte Ihre Nextcloud in einem Unterverzeichnis Ihrer Domain installiert sein, müssen Sie dieses hier mit angeben. Das könnte beispielsweise wie folgt aussehen:

„https://www.ihre-domain.de/cloudordner“.

Hinweis: Insbesondere, wenn Ihr Server über das Internet erreichbar ist, sollten Sie dafür sorgen, dass eine verschlüsselte Verbindung (https) verwendet werden kann. Dies geschieht über ein SSL-Zertifikat, welches Sie bei Ihrem Anbieter in der Regel hinzu buchen können. Bei vielen Webhosting Tarifen werden einfachere Zertifikate mittlerweile sogar kostenlos zur Verfügung gestellt.

Nextcloud Verbindungsassistent - Serveradresse eingeben

Nachdem Sie eine korrekte Adresse eingegeben und auf „Weiter“ geklickt haben, erscheint diese Maske.

Nextcloud Verbindungsassistent - Warte auf Autorisierung

Wie von Zauberhand wird nun ein Browserfenster geöffnet. Klicken Sie darin auf den Knopf „Anmelden“.

Nextcloud - Verbinde dich mit deinem Konto 

Loggen Sie sich nun wie gewohnt in Ihren Account ein.

Nextcloud - Login

Gestatten Sie nun den Zugriff, indem Sie auf „Zugriff gewähren“ klicken.

Nextcloud Kontozugriff

Wenn alles geklappt hat, erscheint die folgende Meldung und Sie können das Browserfenster schließen.

Nextcloud - Konto verbunden

Im abschließenden Schritt können Sie entscheiden, welche Verzeichnisse synchronisiert werden sollen und wie Nextcloud dabei verfahren soll. An dieser Stelle können Sie auch festlegen, wohin Ihre Dateien synchronisiert werden sollen (Lokaler Ordner). Um die Konfiguration abzuschließen, klicken Sie auf den Knopf „Verbinden ...“.

Nextcloud Verbindungsassistent - Ordner-Konfiguration

Wenn Sie in der oberen Maske auf den Punkt „Zu synchronisierende Elemente auswählen“ anklicken, erscheint dieses Fenster. Es werden nur die eingehakten Ordner synchronisiert.

Zu synchronisierende Elemente auswählen

Verwendung des Nextcloud Clients

Nach der oben gezeigten Einrichtung erscheint im Dateiexplorer von Windows nun ein Punkt „Nextcloud“, dort wo auch die Microsoft-eigene Cloud „OneDrive“ zu finden ist. Wenn Sie diesen Punkt anklicken, gelangen Sie direkt zu dem Verzeichnis mit den synchronisierten Dateien. Die Dateien sind also sowohl physisch auf Ihrem Computer, als auch in der Cloud abgelegt. Wenn Sie hier eine Datei hinzufügen, wird diese automatisch auch in Ihre Cloud hochgeladen. Löschen Sie eine Datei, wird diese sowohl lokal, als auch in der Cloud in den Papierkorb verschoben (Standard). Wenn Sie lokal Ihren Papierkorb leeren, bleibt die Datei aber in der Cloud weiterhin als gelöschte Datei erhalten. Über den Webbrowser können Sie diese also im Normalfall wiederherstellen. Dieser Umstand ist besonders sinnvoll, wenn Sie mit mehreren Benutzern auf Dateien zugreifen können. So kann auf diesem Wege nicht so einfach aus Versehen jemand alles aus der Cloud endgültig löschen.

Nextcloud integriert in den Windows Datei-Explorer 

Wenn Sie ab nun auf das Nextcloud Desktop-Icon klicken, öffnet sich die folgende Maske. Darin können Sie nachträglich anpassen, welche Ordner synchronisiert werden sollen und einiges mehr. Nachträglich abgewählte Ordner werden dabei lokal gelöscht und müssten erneut heruntergeladen werden, wenn Sie sich nochmals umentscheiden.

Nextcloud Client - Benutzerkonto

Unten rechts in der Taskleiste sollte nun ein Symbol von Nextcloud zu finden sein. Darüber können Sie Nextcloud beenden oder z. B. die Synchronisation pausieren sowie u. a. die obere Maske öffnen.

Nextcloud Icon in der Windows Taskleiste

Die Anwendung wird standardmäßig bei jedem Systemstart gestartet, optional kann dies aber auch deaktiviert werden. Gehen Sie dazu auf den Reiter „Allgemein“, dort finden Sie zudem auch andere schon bekannte Einstellungen wieder.

Nextcloud Client - Allgemeine Einstellungen 

Unter Linux Mint Cinnamon kann der Nextcloud Client noch mehr (zusätzliche Funktionen)

Wie bereits weiter oben erwähnt, gibt es für Linux noch ein extra Plugin für den Dateiexplorer. Vollständig synchronisierte Verzeichnisse und Dateien können beispielsweise so über Nemo erkannt werden (grüner Haken), ob ein Verzeichnis für Andere freigegeben wurde können Sie über das graue Symbol erkennen (rote Markierung) etc.. Die Symbole werden aber nur angezeigt, wenn der Client mit Ihrer Nextcloud verbunden ist.

Einziges Manko gegenüber Windows, der Nextcloud Ordner wird nicht direkt sichtbar in dem Dateimanager verlinkt. Sie können sich aber ein Lesezeichen anlegen und diesen Nachteil damit einfach ausgleichen.

Linux Dateimanager (Nemo) - Synchronisierter Nextcloud Ordner

Wenn Sie einen Rechtsklick auf einen Ordner ausführen, der mit Ihrer Nextcloud synchronisiert ist, öffnet sich ein Kontextmenü, über das nun auch Optionen zum Teilen gewählt werden können.

Linux Mint - Nemo - Freigabeoptionen von Nextcloud

Beispielsweise können Sie über die Freigabeoptionen so eine Freigabe an eine Gruppe oder einzelne Person erstellen, ähnlich wie Sie dies schon über das Browser-Interface kennen dürften.

Nextcloud Client - Freigabe erstellen

Sie planen eine eigene Cloud zu erstellen? Lesen Sie dazu auch den Nextcloud Hosting Guide.

Kommentare: (0)

Kommentar schreiben:

5000 Zeichen übrig
Hinweise zur Verarbeitung Ihrer Angaben und Widerspruchsrechte finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.